Das Sakrament der Zukunft
Bei unserer Beschäftigung mit Wir-Räumen in der aktuellen Ausgabe von evolve tauchte eine Frage immer wieder auf: “Wie ist das Verhältnis zwischen Ich und Wir, zwischen individueller Entwicklung und dem kreativen Zusammenkommen mit anderen?”
Shelley Sacks, Schülerin von Joseph Beuys und Leiterin des Forschungszentrums zur Sozialen Plastik an der Oxford Brookes University, beschreibt diesen Zusammenhang im Interview mit evolve aus ihrer Erfahrung mit dialogischen Räumen:
Vor einigen Jahren dachte ich darüber nach, welche Fähigkeiten wir brauchen, um eine lebenswerte Zukunft zu schaffen und mir fiel dieser Satz ein: “Nachhaltigkeit ohne Ich-Sinn ist Unsinn”. Ohne einen lebendigen Ich-Sinn wird es keine verbundene Zukunft geben. Denn nur durch diesen Sinn können wir dem Sein eines anderen Menschen begegnen, seine Integrität erfahren und den Geist und die Gestik einer Situation spüren.
Es gibt einen schönen Satz von Rudolf Steiner, in dem er sagt: “Das Sakrament der Zukunft ist Begegnung”. In diesem Sakrament geht es nicht um Glauben oder Rituale, die von außen kommen. Es geht um die Substanz zwischen uns, die durch Begegnung entsteht. Wenn wir verstehen, was es bedeutet, mit uns selbst und anderen und einer Situation präsent zu sein, können wir mit ganz konkreten Fragen arbeiten – zum Beispiel zur Weltwirtschaft oder unseren Vorstellungen von Fortschritt. Gleichzeitig können wir in dieser tiefen spirituellen Erfahrung sein, diesem Sakrament der Begegnung.
Shelley Sacks
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