John Bunzl: Kollektives Handeln ist tot, es lebe kollektives Handeln!

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John Bunzl

Kollektives Handeln ist tot, es lebe kollektives Handeln!

John Bunzl

Übersetzung: Dirk Weller

Klimaschutz-Maßnahmen müssen auf der richtigen Ebene ansetzen und verbindlich vereinbart werden. Das Pariser Klimaschutzabkommen ist zu unverbindlich, um die Nationen wirklich aus dem Wettbewerbs-Dilemma zu befreien. Es könnte sich als Scheinerfolg erweisen, der uns wertvolle Zeit kostet.

In der zweiten Aprilhälfte werden sich die führenden Politiker dieser Welt in New York versammeln, um ein globales Abkommen zur Begrenzung des Klimawandels zu unterzeichnen. Das Abkommen – ein letztlich überraschendes Ergebnis des Verhandlungsmarathons in Paris im Dezember 2015 – geht über das hinaus, was viele von uns erwartet haben, und wofür viele von uns auf die Straße gegangen sind. Es zeigt die Absicht der Nationen der Welt, CO2-Emmissionen auf ein verträgliches Maß zu reduzieren.

Also haben wir den Klimawandel besiegt, nicht wahr?

Kurz bevor die Chefs der Welt mit roten und verquollenen Augen aus den Verhandlungsräumen auftauchten, um der Öffentlichkeit ihr historisches Übereinkommen zu präsentieren, hielt ich im Rahmen einer Konferenz einen Vortrag über die Psychologie gemeinsamen, kollektiven Handelns gegen den Klimawandel. In meinem Vortrag erläuterte ich meine Skepsis gegenüber den Erfolgsaussichten von Protest, von Petitionen oder auch von der Parteipolitik in Sachen substanzieller Klimaschutzerfolge. Warum meine Skepsis? Einfach weil ich nicht daran glaube, dass die Adressaten dieser Aktivitäten – die nationalen Regierungen – einzeln überhaupt in der Position sind, auf unsere Forderungen eingehen zu können. Und ich glaube es immer noch nicht.

Im heutigen globalen Markt haben nationale Regierungen keine andere Wahl, als ihre Wirtschaft international so wettbewerbsfähig wie möglich zu halten. Das bedeutet, dass substanzieller Klimaschutz für einzelne Länder überhaupt nicht infrage kommt, egal, wie laut wir es gemeinsam von ihnen fordern.

Nachdem ich den Vortrag gehalten habe, gab es die Pariser Verhandlungsergebnisse, die uns in eine interessante Situation bringen. Oberflächlich sieht es definitiv so aus, als hätte ich mich mit meiner Skepsis geirrt, schließlich wurde ja zur allseitigen Überraschung ein historisches Abkommen erreicht – unser politischer Druck war also vielleicht doch erfolgreich? Rund um die Welt wickeln die Klima-Aktivisten nun ihre Plakate ein und klopfen sich gegenseitig auf die Schultern. Aber wird das Abkommen auch Bestand haben? Wird es umgesetzt werden?

Das größte Problem ist, dass das Übereinkommen nicht rechtlich bindend ist und die teilnehmenden Länder somit unvermeidlich vorsichtig bleiben werden. In der Angst, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu schädigen, werden sie sehr wahrscheinlich davor zurückschrecken, CO2-Emissionen zu begrenzen, trotz ihrer gegenteiligen Versprechen. Schon heute steuert die EU darauf zu, sehr viel mehr CO2 zu emittieren, als sie dem Abkommen zufolge dürfte. Und die Welt schaut mit Spannung, wie die Ergebnisse der US-Präsidentschaftswahlen sich auf die Zukunft des Abkommens auswirken werden.

Ich schätze, dass sogar die relativ zurückhaltenden Ambitionen des Pariser Abkommens wahrscheinlich unerfüllt bleiben werden. Und ich befürchte, dass wir fünf Jahre brauchen werden, um zu erkennen, dass wir trotz aller guten Absichten wieder nur wertvolle Zeit verloren haben. Viel Gerede, aber keine Garantie für zielführendes Handeln.

Heißt das, dass wir unsere Plakate wieder ausrollen müssen? Dass wir uns wieder die Finger wundklicken müssen mit Petitionen? Dass wir uns wieder in die Parteipolitik stürzen? Oder ist es Zeit für etwas Neues?

Ich denke, in Sachen Klimaschutz ist es jetzt wirklich an der Zeit, dass wir gemeinsam ein kollektives Handeln entwickeln, dass uns mehr als Versprechungen liefert. Eine Form des kollektiven Handelns, die zu echten Verpflichtungen führt. Meine These steht nach wie vor: wir brauchen eine neue, besser durchdachte Form des globalen, gemeinsamen Handelns.

John Bunzl ist Gründer der globalen Politik-Initiative „Simpol“ (Simultanpolitik).

Original: 2016-11-03 in Huffington Post

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Dr. Elizabeth Debold

For the last forty-some years, I have sought the answer to the question: how can we transform the dynamics of relationship and complexities of desire between women and men so that we all can thrive and reach our full human potential?

This inquiry has taken me from feminist activism in New York City to a doctorate in developmental psychology with Dr. Carol Gilligan at Harvard to a tumultuous global spiritual community that pioneered collective awakening and, finally, to an ongoing experiment in intersubjective emergence in Frankfurt, Germany.

I founded One World in Dialogue, an online forum to explore how intersubjectivity can bring us together across cultures to create new capacities in global consciousness. An author, transformative educator, journalist/editor, community leader and mentor, I have found the answer to my question in the amazing collective emergence of the Co-Conscious We and seek to share its potential in all that I do.