Eine Rezension des Buches „Den Herzschlag der Natur spüren“ von Christa Spannbauer und Annika Behrendt
Barbara von Meibom
Manchmal kommen kleine Bücher gerade zur rechten Zeit. Mit ihrem Buch 40 Tage Achtsamkeit: Impulse für eine etwas andere Fastenzeit gelang der Autorin und Achtsamkeitslehrerin Christa Spannbauer im vorigen Jahr ein Erfolg, als dieses Handbuch gerade rechtzeitig zur Fastenzeit erschien. Auch ihr neues Buch „Den Herzschlag der Natur spüren. Achtsam und verbunden sein“ kommt zumrichtigen Zeitpunkt, erleben wir doch durch Klimakrise und Corona-Pandemie, dass unser Verhältnis zur der Natur, der eigenen, wie der uns umgebenden, einer gründlichen Revision unterliegen muss.
Entstanden ist das 150 Seiten starke Buch in einem ko-kreativen Prozess von zwei Frauen – von Christa Spannbauer einerseits und der Naturtherapeutin und Psychosynthesetrainerin Annika Behrendt andererseits. Letztere praktiziert seit Jahren eine subtile Kommunikation mit der Natur und hat daraus ein Coachingkonzept entwickelt, bei dem sie mit Menschen in die Natur geht, um in diesem Begegnungsraum mit ihnen Antworten auf essentielle Fragen des Lebens zu finden. Aus der Zusammenarbeit dieser beiden ist ein Werk entstanden, das alle Intelligenzen anspricht, die mentale, die emotionale, die spirituelle und die sensorische Wahrnehmungsfähigkeit des Körpers.
Das Buch beginnt mit dem Thema Achtsamkeit. Es folgt die Ausweitung des Achtsamkeitsfokus auf die Natur. Ein besonderes Anliegen der Autorinnen ist es, lebendig zu vermitteln, wie viel Freude wir gerade im Dialog mit der Natur erfahren können und welch unglaublich heilende Fähigkeiten die Natur, ein ko-kreatives Universum, für unser Leben bereithält. Es folgt der naturtherapeutische Aspekt, d. h. die Möglichkeit, sich selbst in der Natur zu begegnen. Sie ist Spiegel und Dialogpartner, wenn wir es lernen, achtsam ihre Botschaften wahrzunehmen und auf sie zu antworten.
Bevor zum Ende hin der Bogen zu ganz praktischen Vorschlägen für das Gärtnern zu Hause und auf dem Balkon geschlagen wird, setzen die Autorinnen einen spirituellen oder tiefenökologischen Akzent: Die Natur wird hier als heiliger Raum sichtbar, nicht erst jetzt, sondern seit Urzeiten, ein Raum, den die Menschheit ehrte und pflegte, bevor sie in einem utilitaristischen und materialistischen Weltbild versank, dessen Wirkungen uns heute drastisch vor Augen geführt werden.
Praktisch will das Buch sein, nicht nur inspirierend. Es bietet daher nicht nur Informatives und Anregungen für Reflexionen, sondern auch eine Fülle von meditativen und sensorischen Übungen für Streif- und Erkundungszüge durch die Natur. So wird das Buch zu einem Weg-Begleiter im wahrsten Sinne des Wortes, der anregt, den Weg durch unsere natürliche Mitwelt mit wachen Sinnen zu gehen und ein neues, liebendes Verhältnis zu ihr zu gewinnen, getreu dem Motto – nur was wir lieben, schützen wir!
Prof. Dr. Barbara von Meibom ist Politikwissenschaftlerin, Senior Coach, Trainerin und Autorin, u.a. von „Wertschätzung. Wege zum Frieden mit der inneren und äußeren Natur“ (2006) und vom „Brevier zur Führungskunst“ (2016) .
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