Shelley Sacks und Hildegard Kurt arbeiten in der Tradition der Sozialen Plastik von Joseph Beuys. Gemäß seinem Motto “Jeder Mensch ein Künstler” entwerfen sie Prozesse, Praktiken und Rituale in internationalen Projekten in den Bereichen Ökologie, Wirtschaft und Politik. Dabei möchten sie Menschen auf bisher unbekannte Weise sowohl zu sich selbst als auch zueinander und zu unserem Planeten finden lassen. Aus diesen kreativen Begegnungen können neue Perspektiven und auch Lösungswege entstehen, die, so Sacks und Kurt, einer einzigartigen menschlichen Fähigkeit entspringen und mehr umfassen, als das, was wir üblicherweise unter dem Begriff Nachhaltigkeit verstehen:
Wir möchten anstelle von “nachhaltig” den weit darüber hinaus gehenden Begriff von “zukunftsfähig” verwenden. Denn dieser Begriff verweist auf eine Fähigkeit, die herauszubilden heute nicht minder notwendig ist, als das Prinzip der pflegenden Fürsorge sein dürfte: Anders als alle übrigen Lebewesen sind wir in der Lage, aus der Zukunft heraus zu gestalten. Wir können Phänomene nicht nur auf der Grundlage dessen wahrnehmen, was bislang gewesen ist, was wir wissen und erfahren haben, sondern auch in ihren Potenzialen – in dem, was sie auf bislang unbekannte Weisen werden könnten. Wir können auf die Zukunft hin denken und, bedeutsamer noch, von der Zukunft her. Und in der Art, wie wir das, was noch nicht manifest ist, wahrnehmen, oder auch nicht, formen wir es mit. Zukunftsfähig sein heißt daher, Orientierung nicht allein aus dem zu beziehen, was faktisch existiert, sondern empfänglich zu sein für die Werdekräfte der Welt, die solche Bewusstheit brauchen.
(Shelley Sacks und Hildegard Kurt in “Die rote Blume”)
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Eine Sendung von Radio evolve mit Hildegard Kurt finden Sie hier.