Aktivismus mit Vision
Es gibt viele Formen des Aktivismus, beispielsweise in der Ökologiebewegung oder im sozialen Aktivismus von Occupy. Aber welcher Vision folgen diese Bewegungen für Veränderung?
Barbara Marx-Hubbard, die 84-jährige “Grand Dame” der bewussten Evolution, ist der Ansicht, dass bei allen Unterschieden ein gemeinsamer Beweggrund für den Wandel unserer Kultur gefunden werden kann: unser evolutionäres menschliches Potenzial, das uns neue Räume der Freiheit und Verbundenheit eröffnet. Darin sieht sie die Möglichkeit einer globalen Bewegung, in der Menschen ko-kreativ die Konturen einer neuen Kultur entstehen lassen:
„Den meisten Menschen heute – auch den bewussten Aktivisten, die sich in verschiedenen Gruppen zusammenfinden – fehlt oft eine gemeinsame Vision von dem, worauf unser Aktivismus abzielt. Ich glaube nicht, dass es genügt, offensichtliche Probleme anzugehen. Wir sollten danach streben, das gewaltige evolutionäre Potential der Spezies Mensch zu verwirklichen, und zwar das spirituelle, das soziale, das künstlerische und das wissenschaftliche Potential …
Ich glaube, es gibt bereits genug Menschen, die sich dieser Aufgabe widmen wollen, um einen globalen Wandel herbeizuführen. Dabei besteht der nächste Schritt darin, dass wir unsere Resonanz und Verbundenheit über getrennte Anliegen und Projekte hinaus finden. Wenn ich das als planetarische Geburtserfahrung beschreiben kann, würde ich sagen, dass diese neue Kultur, für die wir eintreten, bereits geboren wurde, denn Millionen Menschen sind erwacht: wir alle sahen die Erde als einen Körper vom Weltraum aus; die Umweltbewegung erweckte uns zu der Tatsache, dass Umweltverschmutzung in einem kleinen Teil der Welt dem größeren Körper des Planeten schadet; Frauen wachten auf, und erkannten, dass sie in der Welt einen wichtigen Beitrag leisten können; und die Human Potential-Bewegung eröffnet die Möglichkeit für eine bessere Zukunft, indem sie eine Reihe neuer Methoden bereitstellt, die Selbstverwirklichung unterstützen und beschleunigen …
Wenn zwei oder mehr Menschen, die bereit sind sich einzubringen, zusammenkommen, dann entsteht ein müheloser Flow und ein Empfinden von Spontaneität. Mit “bereit sein” meine ich nicht, dass wir versuchen, Lösungen zu erdenken oder Strategien zu entwickeln. Wir nehmen lediglich diesen Moment wahr und erlauben der größeren Gestaltungskraft oder dem umfassenderen Muster, sich zu zeigen. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass der Homo sapiens seine letztendliche menschliche Form erreicht hat. Wir sind noch nicht an das Ende unserer Entwicklung gelangt, und das ist die wahre Hoffnung für die Welt.“
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Sie können Barbara Marx Hubbard, gemeinsam mit Annette Kaiser und Monica Sharma, am 26. April live erleben, bei der Veranstaltung Spirit in Action in Zürich: www.spirit-in-action.ch